Ein tränenreiches Wochenende - Adios, Arrivederci ihr großen Fussballer

v.l.n.r. Gianluigi Buffon, Fernando Torres, Andres Iniesta

Eigentlich war das Pfingstwochenende ein ganz normales. In Deutschland gab es als letztes nationales Turnier den DFB-Pokal, wo Eintracht Frankfurt fulminant gegen die, sich zum Schluss als unfaire Verlierer zeigenden Bayern, gewonnen hat. In England gab es mal wieder für Chelsea einen Pokal, in Frankreich war genau genommen nichts los und in Spanien und Italien gab es die letzten, eigentlich auch unwichtigen und nur als Pflichtaufgaben zu sehenden, letzten Ligaspiele der Saison.
EIGENTLICH?
NEIN! Denn am Wochenende haben sich 3 der größten Fußballer von ihren Fans verabschiedet. Und es waren nicht nur Fußballer die für ihren Verein alles gegeben haben, nein, es waren Spieler die eine ganze Generation mit ihrer Spielweise ins Staunen versetzt haben, Spieler die für ihr Land alles geholt haben was es zu holen gibt und Spieler die noch ein Vorbild waren.

Heute gibt es Fußballspieler wie einen Pierre-Emerick Aubameyang, Ousmane Dembele, Neymar Jr. oder Sandro Wagner, die sich lieber keiner als Vorbild nehmen sollte. OK, fußball-technisch sind sie einfach Klassen für sich, aber in ihrem Verhalten sind sie ganz eigene Charaktere, um es mal positiv auszudrücken. Zu viel negative Dinge geistern um sie herum, egal ob Steuerhinterziehung, Streiks zu anderen Clubs oder ein unfaires Verhalten an den Tag zu legen, wenn man mal nicht das kriegt was man eigentlich wollte.
So etwas gehört sich einfach nicht und vor allem als Personen des öffentlichen Lebens sollten diese Spieler ein Vorbild geben. 
Auch einen Ronaldo und einen Messi, die wohl besten Spieler dieses Planeten, lasse ich da nicht weg. Beide sind seit Jahren mit ihren Steuerhinterziehungen beschäftigt, obwohl ja Messi alles bezahlt hat. Trotzdem, wir als normale Menschen, ohne 100 oder mehr Millionen auf dem Konto können ja sowas auch nicht und außerdem haben wir einen Steuerberater.
Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Gianluigi Buffon

Viel lieber sollte man sich einen Gianluigi Buffon, zum Vorbild nehmen.
Der 40-jährige Torwart, der mit Juventus 9-mal Meister wurde und 2006 mit Italien Weltmeister wurde, verabschiedete sich am Samstag, nach 17 Jahren Juventus Turin, von seinen italienischen Fans. Bis jetzt ist noch nicht bekannt wohin es ihn zieht, ob ins Managementgefüge oder nach Paris-Saint-German, aber es werden andere Szenen in Erinnerung bleiben, bei Fans wie Sportexperten. 
Vor allem die, des letzten Wochenendes. In der 63. Minute wurde Buffon von Massimiliano Allegri vom Platz genommen. Mit Tränen in den Augen, klatschte er jeden Mitspieler, jeden Gegenspieler ab, umarmte Trainer und Gefüge und dankte den Verantwortlichen des Clubs. Aber was fehlt noch? Natürlich die Fans, die hatten, na klar, auch Tränen in den Augen. Extra für sie, drehte er eine Ehrenrunde im ganzen Stadion, am liebsten hätte er noch jeden einzelnen umarmt.
Buffon, nicht nur DER Torwart schlecht hin, sondern auch eine richtige Persönlichkeit. Er braucht keinen Schnick-Schnack wie ein Aubameyang und von Egoismus wie bei einem Ronaldo, ist bei Buffon wenig zu finden. Er war nicht nur ein Torwart für Juventus und Italien, er war ein Torwart für die Fans und eine Person, die man als Fußballfan nur lieben kann.
Das Einzige was man ihm gewünscht hätte, wäre der Gewinn der Champions League, aber wer braucht schon so ein i-Tüpfelchen wenn er so einen Abschied von seinen Fans bekommen hat.


Fernando Torres

Einen den die Spanier und die Atletico-Fans lieben, den sie El Nino nennen, verabschiedete sich am Sonntag-Nachmittag von seinen Fans. Fernando Torres, einer der mit Spanien Weltmeister und Europameister geworden ist, der mit Chelsea die Champions League gegen Bayern München gewonnen hat und der nun endlich mit seinem Herzensclub, Atletico Madrid, die Europa League gewonnen hat. Einer, der wirklich alles erreicht hat, was es an großen Titeln zu gewinnen gibt.
Ein Stürmer der mit seiner Statur, so viele Abwehrreihen durcheinander gewirbelt hat, ein Stürmer der von einem kleinen Kind, eben "El Nino", zu einem Weltklassestürmer, gar zu einer spanischen Legende wurde.
Er der 110-fache Nationalspieler, der am Sonntag keinen besseren Abschied hätte kriegen können. 
Erst am letzten Mittwoch krönte er sich zum Europa-League Champion, da wäre es doch für viele schon genug gewesen, was besseres kann ja jetzt nicht mehr kommen. Doch kann es, denn "El Nino" hatte noch nicht genug und auch seine Mitspieler wollten allem Anschein nach, ihm den Abschied verschönern. 
Also bekamen die Fans noch eine Zugabe, von ihrem "Kleinen". 2 Tore steuerte er bei. 101 und 102 Tore schoss Torres nun für Atletico. Zum Sieg reichte es leider nicht, da Eibar nicht dem Tränenfestival bei wohnen wollte.
Am Ende stand ein 2:2 auf der Anzeigetafel und ein Fest der Emotionen.
Schon am Anfang konnten viele ihre Tränen nicht mehr zurückhalten, als ihr "El Nino" als Kapitän auf den Rasen marschierte, obwohl Gabi, der eigentliche Kapitän, auch auf dem Platz stand. Doch nach dem Spiel gab es bei vielen kein halten mehr. Die Tränen strömten nur so übers Gesicht, auch bei Torres.
So viele Emotion, so eine tolle Abschiedschoreographie von den Fans und so schöne Tore von der scheidenden Clublegende.
Was kann jetzt nur noch kommen?


Andres Iniesta

Etwas was noch emotionaler als in Italien und bei Atletico war. Denn um 20.45 Uhr MEZ gab die lebende Fußballlegende Andres Iniesta sein letztes Spiel für SEINEN CLUB. Angefangen mit einer riesigen Choreographie im Camp Nou, gaben die Barca-Fans Iniesta eine Show zu Gute, die bisher nur ein Xavi erlebt haben dürfte. 
Und im Spiel, das übrigens das letzte in dieser Saison war, gab Iniesta den Fans noch mal das, wofür sie ihn nicht nur in Barcelona, sondern in ganz Spanien, ja sogar in Madrid, lieben. Ein Hauch Zauberei. 
An dem Abend war eigentlich alles Nebensache. Es stand alles im Hintergrund. Egal ob Messi mal wieder ausgezeichnet wurde, oder auch Xavi Prieto, die Real Sociedad Klublegende, sich auch mit 34 Jahren verabschiedet. Alles stand im Zeichen von Andres Iniesta, dem Kapitän, der spanischen und katalanischen Legende, dem Idol. Alles huldigte "Don Andres", dem bescheidenen, ruhigen, umsichtigen und immer fairen Kapitän von Barca.
Da war es nicht verwunderlich, dass Barca Iniesta den besten Abschied schenken wollte, den es gibt und den er verdient hat. 
Und sie kriegten es hin, Barca gewann durch einen Traumtorschlänzer von Coutinho.
Schließlich war dann aber die Zeit gekommen, adios zu sagen. In der 81. Minute wurde der "König" ausgewechselt, da hatte er schon Tränen in den Augen. Verabschiedete sich derweil von Teamkollegen, den Gegnern, dem Trainer, dem ganzen Team und vor allem den Fans.
20 Minuten nach dem Spiel gab es die Siegerzeremonie für den Meister aber vor allem auch die Abschiedszeremonie von "Don Andres". 
Doch der emotionalste Höhepunkt kam dann noch. Als Iniesta sich mit Mikro in der Hand, in die Mitte des Feldes stellt und dann zu den Fans und seinen Kollegen spricht. Wieder glitzern Tränen in seinen Augen, es fällt ihm schwer zu sprechen.
Der FC Barcelona ist sein Club, der beste der Welt und er wird immer in seinem Herzen bleiben genauso wie die Fans, die ihm so viel gegeben haben.
Am Ende ließ er sich von allen nochmals feiern. Seine Mitspieler ließen ihn hochleben und eine Ehrenrunde durchs Stadion folgte, dann war Schluss.
Aber noch nicht für Iniesta, denn dieser kehrte erst um 1 Uhr in die Katakomben zurück. Ganz allein, im leeren Stadion, saß er auf dem Rasen, wo er viele Menschen jahrelang verzaubert hat und ließ sich alles durch den Kopf gehen, dachte bestimmt nochmal an die schönsten Ereignisse die er hier verlebt hatte und bald darauf ging auch er.
Ein perfekter Tag und ein grandioser Abschied, von einem dem man alles Gute wünschen kann, in seinem neuen Abenteuer. Und der es vielleicht sogar am meisten verdient, im Sommer, seiner Karriere den Abschiedshöhepunkt zu setzen. Den WM-Titel. Da können auch wir ihn nochmal bestaunen und bewundern und rechtmäßig von der ganz ganz großen Bühne des Fußballs verabschieden.


Diese drei Fußballer sind allesamt Ausnahmetalente gewesen, sie haben ihren Abschied nicht perfekter machen können. Jeder auf seine Weise hat uns verzaubert. Zuerst Buffon, dann Torres und ganz zum Schluss Iniesta.
GIGI, EL NINO und zum Schluss DON ANDRES.

Da gibt es nur noch eins zu sagen:

GRAZIE GIGI, GRACIAS EL NINO und GRACIAS DON ANDRES.

ARRIVEDERCI UND ADIOS!!!

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